Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betrachtet die Meridiane als ein Netzwerk von Kanälen und Wegen, die den Körper des Menschen überziehen und durchdringen und alle Bereiche des Organismus miteinander verbinden. In diesen Leitbahnen fließt die Lebensenergie (Ki, Qi) und zwar soll sie das frei und ungehindert und in einem bestimmten Rhythmus tun, damit wir uns wohlfühlen. Die Meridiane verlaufen in den verschiedenen Bereichen des Körpers in unterschiedlicher Tiefe und das Qi hat in jedem Meridian eine bestimmte Fließrichtung.

Mit Ausnahme des Gürtelgefäßes („Dai Mai“) verlaufen die Hauptmeridiane in der Längsachse des Körpers.

Das Meridiansystem besteht aus 12 Hauptleitbahnen, den sogenannten Organmeridianen. Diese sind jeweils einem Organ zugeordnet. Diese Organe sind nicht gleichzusetzen mit dem Organbegriff in der westlichen Medizin, sondern Bezeichnungen für Funktionskreise. Die Organmeridiane sind gekoppelt und bilden Paare.

Jeder Meridian ist mit seinem zugeordneten Organ durch einen tiefen Ast verbunden. Auf den Meridianen liegen die Akupunkturpunkte (Tsubos), diese werden beim Shiatsu gedrückt und stimuliert. So wirkt sich eine Behandlung an der Oberfläche des Körpers auf das Innere aus.

Im Huang Di Nei Jing, dem Lehrbuch des Gelben Kaisers, einem Grundlagenwerk der chinesischen Medizin aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., sind die Meridiane in ihrem Verlauf und die Wirkung der Akupunkturpunkte bereits genau beschrieben. Dort werden die Meridiane mit den großen Flüssen Chinas verglichen, welche das Land durchziehen, bewässern und befruchten.